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Rekordjahr für Photovoltaik in der Schweiz

25. März 2021

Gemäss dem Schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie Swissolar, konnten Schweizer Photovoltaikanlagen im 2020 um mindesten 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Einen Grund dafür sieht der Verband neben verkürzter Wartezeiten und der Klimakrise auch in der Pandemie.

 

Die offizielle Statistik für den Solarenergie-Zubau im Jahr 2020 wird zwar erst im Juli 2021 vorliegen. Dennoch sei schon jetzt klar, dass die Schweiz 2020 einen neuen Rekordzubau bei der Photovoltaik verzeichnen könne, wie der Branchenverband Swissolar in einer Medienmitteilung anfangs März ankündigte. Aufgrund von bereits verfügbaren Zahlen könne davon ausgegangen werden, dass in der Schweiz im vergangenen Jahr Solarstromanlagen mit einer Leistung von 430-460 Megawatt (MW) neu installiert wurden. Dies entspricht einem Wachstum von 30-39 Prozent gegenüber 2019. Die Anmeldezahlen bei der Zertifizierungs- und Förderstelle Pronovo lassen darauf schliessen, dass das Wachstum nicht nur bei kleinen Anlagen, sondern auch bei solchen über 100 kW Leistung stattfand.

 

Kurze Wartefristen, Klimakrise und die Pandemie

Den Hauptgrund für das starke Marktwachstum sieht Swisslolar in der Verkürzung der Wartefrist bei der Einmalvergütung auf wenige Monate. Zudem trieb wohl auch die 2019 stärker ins Zentrum gerückte Klimakrise bei einigen Bauvorhaben eine Solar-Integration voran. Positiv dürfte sich auch die Corona-Pandemie auf den Solarzubau ausgewirkt haben: «Der Wunsch nach Autarkie nahm zu, viele fanden Zeit, um lange gehegte Ideen zu realisieren und finanziell stand mangels anderer Ausgabemöglichkeiten mehr Kapital zur Verfügung.»

 

Ob diese Effekte im laufenden Jahr weiterhin wirksam sind, lasse sich sich derzeit noch nicht abschätzen. Zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele der Schweiz müsse der Zubau in den nächsten Jahren, wie Swissolar-Geschäftsleiter David Stickelberger sagt, ohnehin wesentlich gesteigert werden: «Um den wegfallenden Atomstrom zu ersetzen und den zusätzlichen Strombedarf für die Elektrifizierung des Verkehrs und der Heizungen zu decken, muss der jährliche Zubau in den nächsten Jahren auf etwa 1500 MW gesteigert werden – also auf das nahezu Vierfache des letzten Jahres». Um dies zu erreichen, brauche es Anpassungen bei der Förderung, die Pflicht zur Eigenstromnutzung bei Neubauten und raumplanerische Vereinfachungen für Freiflächenanlagen, insbesondere auf Infrastrukturen.
Dies sehen auch die kürzlich veröffentlichten Energieperspektiven 2050+ des Bundesamtes für Energie vor.

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