Inhalt:

Stromprodukte

Kann der Wechsel etwas bewirken, wenn der lokaler Anbieter nicht informiert wird?

Genauer kann man die Frage sogar so formulieren. Was kann es denn bewirken,  wenn bei einem Wechsel auf ein erneuerbares Stromprodukt eines anderen Anbieters, der eigene Anbieter gar nicht mitbekommt, dass man sich für erneuerbare Energien interessiert. Denn den Strom (und das Grundangebot) muss man doch weiterhin bei diesem Anbieter beziehen. Dieser wird doch dann einfach gleich weiter produzieren?

Die Kunden haben Recht, dass sie ihrem lokalen Anbieter weiterhin Geld für das Standardangebot zahlen und dieser Strom weiter hergestellt wird. Aber sie beziehen mit dem zusätzlichen Geld Stromzertifikate, die dafür sorgen, dass genau die Menge Strom, die verbraucht wird, aus erneuerbaren Quellen z.B. Solarstrom zusätzlich hergestellt werden muss. Dieser zusätzliche Strom kommt auch ins Stromnetz und hat Vorrang von dem bestehenden Strom aus AKW und fossilen Quellen. Einmal in Betrieb gesetzte Solarzellen arbeiten fast wartungsfrei und unschlagbar günstig.  Im Stromsee-Model wird anschaulich gemacht, was passiert wenn man Strommehrwert, also z.B. Naturstrom kauft.

 

Wenn wir, wie vom Bundesrat geplant, AKW abschalten wollen und nicht dauerhaft auf Stromimporte aus den fossil betriebenen Kraftwerken der Nachbarländer setzen wollen, dann müssen wir den gesamten zu ersetzenden Strom zusätzlich herstellen. Da AKW sich nur blockweise abschalten lassen, gibt es also in den Übergangsphasen viel zu viel Strom im Netz, da wir erst abschalten können, wenn wir einen ganzen Block ersetzen können.

Das haben viele Kunden richtig erkannt und es ist ein wirkliches Problem, im Moment noch nicht abschliessend gelöst  und wird viel diskutiert. Wir können und müssen aber nicht auf die  abschliessende Lösung warten, sondern müssen jetzt anfangen neue Erneuerbare aufzubauen. Denn der Aufbau muss schrittweise erfolgen und wir können nicht mit einem Solarkraftwerk einen ganzen AKW Block ersetzen. So ist sowohl die Politik um Übergangslösungen gefragt, wie die Unternehmen und die Privatkunden. Diese können die Stromunternehmer unterstützen, indem sie den Solarstrom zu vernünftigen Preisen abkauft und so weitere Investitionen ermöglicht.

Die Politik muss dahin wirken, dass nach und nach konventionelle Kraftwerke auch wirklich abgestellt werden, so dass der Druck auf die Preise sinkt. Es braucht Übergangsregelungen, da der Markt in dieser Situation nicht mehr gut funktioniert. 

Wichtig ist, dass die Kunden wissen, dass es egal ist, bei welchem Anbieter der Mehrwert gekauft wird, beim eignen oder einem anderen. Hauptsache, dass die Mehrwerts-Zertifikate nicht einfach verfallen, sondern die Anbieter dieses Stroms ein positives Feedback bekommen.

Falls Sie sich für einen anderen Anbieter entscheiden, dann kann es sinnvoll sein, den eigenen Anbieter kurz zu informieren, dass man Interesse an Naturstrom hat, aber die Konditionen bei einem anderen Anbieter besser sind. Fordern Sie Ihren Anbieter doch explizit auf, sich dem Preis/Leistungsvergleich zu stellen und falls er noch nicht dabei ist, im Vergleich mitzumachen

Zurück zu Stromprodukte